Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Samstag, 8. März 2014

Unzulässigkeit der Zwangsvollstreckung wegen Immunität // Lg Ffm Beschluss vom 23.5.2000 - 2/13 T 65/99 und 2/9 T 397/99

308 RIW Hett4l2ooIln ternationaleswirlschaftsrecht

Lg Ffm Beschluss vom 23.5.2000  - 2/13 T 65/99 und 2/9 T 397/99

Unzulässigkeit der Zwangsvollstreckung
wegen Immunität

LG Frankfur ta .M. .B eschlusvso m2 3.5.2000-2 l13T 65199
und2l9T 391199

$ 2e4 ZPO
Leitsatz der Redaktion
In Deutschlandi st eine Zwangsvollstreckunign Auszahlungsbeträgea
us Anleihenn icht möglich,w enn dieseA uszahlungsbeträgeh
oheitlichenZ wecken( etwaH aushaltssanierung,
Sicherungd er Währungsstabilitätz)u dienenb estimmt
sind.
Sachverhalt
Am 17.4. 199 8 unterzeichnedtiee Schuldner imni t denn amentlich
aufgelisteteBn ankene ine Zeichnungsvereinbarung
betreffende ineS taatsaenilh eB rasiliensd,e renA uszahlungsforderungG
egenstandvo n Zwangsvollstreckungsmaßnahmdeern
Gläubigerinis t.D ieG läubigerihna tg egend ieS chuldnrein zwei
in derB undesrepublDike utschlanvdo llstreckbaTreit ele rwirkt:
DasU rteil desZ ivil- und Strafgerichvtso n Triest/ltalien2,. Zivilkammerw
urded urchB eschlussd er LG Frankfurta .M . nach
A^r t. 3- 'l G^ 'V; 'U^ .für vollstreckbaerr klärtu ndm it derl iir eineV ollstreckungi
m Inland erforderlrchenV ollstreckungsklausveel rsehen.
D as weitereU rteil des Amtsgerichtsv on Triest wurde
ebenfallsv om LG Frankfurta .M . fiir vollstreckbaer rklärt.Z wischend
en Parteieni st unstreitig,d assd ie Auszahlungsansprüche
aufgrundd er Vereinbarunvgo m 17.4. 1998.i n die die
Gläubigerini m Weged er Vorpfdndungg emäßI 845Z PO vollstreckth
at.t atsächlichb estehenI.m Weged erVollstreckungserinnerung
hat die Schuldnerinb eantragt,d ie Zwangsvollstreckungi
n dieA uszahlungsforderudnegrS taatsanleiBhcra siliens
für unzulässigz u erklärenu nd die zuletztz ugestellteV orpf?indung
aufzuheben.
Mit dem angefochteneBne schlushsa t dasA G Frankfurat .M.
die Erinnerungd erS chuldnerink ostenpfilc htigz urückgewiesen
mit der Begründungd,i e deutschGe erichtsbarkesiet ig egeben,
weil die Schuldnerinin $ l3 Abs.3 der Zeichnungsvereinbarungv
om 17.4 . 1998a usdrücklicahu f ihrer echtlicheIm munität
verzichteth abe,d ie Vorpf,ändunmg ithin wirksams ei.H iergegenr
ichtets ichd ies ofortigeB eschwerddee rS chuldnerind.a
ess ichb ei derA nleiheu m ein währungspolitischIens trument
handelte, das dem Kernbereich hoheitlicher Aufgaben diene.
Die Zwangsvollstreckungve rstoßed eshalbg egena nerkannte
Regelnd esV ölkerrechtsd,a ausländischSet aatevno nd erd eutschcn
Gerichtsbarkeint ach dcm Gebot der Staatenimmunität
befreits eien.D ie sofortigeB eschwerdhea tteE rfolg.
Aus den Gründen
Entsprechendde r Darlegungedne sB VerfGv om 28. 10. 1999
ist die Kammer zur Entscheidungb erufen,s oweite s um die
Auslegungd es$ l3 derZ eichnungsvereinbarungdd ie Frage
geht. ob vorliegendi n hoheitlichesV ermögenv ollstrecktw erden
soll.
Die Kammer ist der Auffassungd, asse ntgegend erA nsichtd es
Amtsgerichtsd ie Unterwerfungu nterd ie deutscheG erichtsbarkeit
nichta us$ l3 Abs.3 derZ eichnungsvereinbaruanbgzu leiten
ist. Unabhängigd avon,o b die Gläubigerind, ie nicht Vertragspartnerinis
t, hierausü berhaupRt echtea bzuleitenv errnag,
beinhaltetd ieseE rklärungje denfallsk einenV erzichta uf die
Staatenimmunitävto r deutschenG erichtend. a ein solchera usdrücklich
nur für brasilianischeG erichtee rklärt lr,urde.K raft
allgemeinerR egel des Völkerrechtsg enießena usländische
Staateni m Rahmend er ZwangsvollstreckunIgm munität,d .h.
eine Zwangsvollstreckunisgt unzulässigin Vermögensgegenstände,
d ie zwar im Genchtsstaagt elegens inc! aberh oheitlichenZ
weckend esf remdenS taatesd ienen.
> Anleihe dient der Deckung des Staatshaushalts
Bei derf raglichenA nleihe,i n die vollstreckwt erdens oll,h andelt
es sich aber um Mittel, die der Deckung des Staatshaushaltes
der Schuldneridni encn,m ithin nicht der Zwangsvollstreckungu
nterliegenD.i esf olgt ausd env on der Schuldnerinv orgelegtenE
idesstaatlichVene rsicherungedne s Finanzministers
der FörderativeRn epublikB rasiliens. .., die als solchea usreichends
ind denV orlragd er Schuldnerinzu belegenZ. utreffend
weistd ie Schuldnerinin soweitd araufh in, dassc lasM ittel
der Glaubhaftmachunagu sreichendis t; einen darüber hinaus
gehendeNn achweisz u fordern,w äree ine unzulässigeE inmischungin
diei nnerenA ngelegenheitedne sf remdenS taates.
Soweit sich die Gläubigerin darauf beruft, seit der Abwertung
des RealA nfang 1999s ei eine andere,n ämlich stabilew irtschaftlichSei
tuationd erS chuldnerigne gebenw, eshalbs ien icht
daraufa ngewiesesne i,i hrenS taatshaushamltit teisd erb egebenen
Anleihez u finanzierenk,o mmt es hieraufn icht entscheidenda
n. Für die Fraged er Zulässigkeivt on Zwangsvollstreckungsmaßnahmgeeng
ene inena usländischeSnt aat,is t aufden
Zeitpunktd er Beschwerdeentscheiduanbgz ustehenD. anach
handelet ss icha beru m Mittelz urF inanzierundge sS taatshaushaltesm;
ithini ste ineZ wangsvollstreckuunngz ulässig.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen